Arbeitsblatt: Lesetext "Kinderarbeit auf Rohrzuckerplantagen"

Material-Details

Ein Lesetext zur Kinderarbeit auf Rohrzuckerplantagen.
Lebenskunde
Gemischte Themen
5. Schuljahr
1 Seiten

Statistik

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951
6
22.04.2014

Autor/in

Dome (Spitzname)
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Kinderarbeit in Rohrzuckerplantagen Von Marlinelza de Oliveira In Brasilien, dem grössten Zuckerproduzenten der Welt, ist die Hälfte der im Zuckerrohranbau eingesetzten Arbeitskräfte Kinder zwischen 7 und 14 Jahren. Nach Angaben der brasilianischen Arbeitsgerichte arbeiten im Anbau und in der Ernte der ländlichen Region Campos bei Río de Janeiro rund 6000 Kinder. Insgesamt sind 10000 Plantagen- und Saisonarbeiter beschäftigt. Die Minderjährigen müssen dort bis zu zwölf Stunden täglich arbeiten Gegen die Kinderausbeutung wird in Brasilien kaum etwas getan. Kinder sind billige und im Allgemeinen einfach zu disziplinierende Arbeitskräfte, Plantagenbesitzer schätzen solche Eigenschaften. Es ist schwierig, in Brasilien eine Ware zu finden, an deren Produktion keine Kinderhände beteiligt waren, berichtet der Direktor der Internationalen Arbeitsorganisation (OIT). Von den hohen Gewinnen, die die Kinderarbeit den Industrien einbringt, bleibt nur eine verschwindend geringe Summe bei den kleinen ArbeiterInnen. Der grössere Teil von ihnen bekommt mit 48 USDollar nur die Hälfte des monatlichen Mindestlohns. Viele der jugendlichen ArbeiterInnen zwischen 10 und 17 Jahren müssen dafür weit mehr als 40 Stunden in der Woche arbeiten. Die Kinderarbeit kommt zahlreichen Interessen entgegen. Landwirtschaft und Industrie finden eine zwar nicht qualifizierte, aber sehr billige Arbeitskraft. Der Staat, zur Hilfe gegenüber den Minderjährigen verpflichtet, kommt seiner Verpflichtung nicht nach. Die Kinder sind zur Arbeit gezwungen, um sich selbst und ihren Familien das Überleben zu ermöglichen. Der 14jährige Luciano de Souza kam zu SOS TCA, weil er eine Supermarktkette verklagen wollte. Dort arbeitete er neun Monate lang für den Mindestlohn. Weil die Zwölf-Stunden-Schichten ihm den Schulbesuch unmöglich machten, kündigte er. Als er die ihm gesetzlich zustehende Abschluss-Zahlung einforderte, wollten seine Arbeitgeber nur 96 Cent bezahlen. Das reichte nicht einmal für die Heimfahrt. Viele Kinder und Jugendliche entscheiden sich für die Arbeit und verlassen die Schule. Nur 22 Prozent der SchülerInnen beenden die Grundschule. Die Abgänge sind nicht freiwillig. Untersuchungen geben immer denselben Hinweis: Wenn ein arbeitendes Kind gefragt wird, was es gerne machen würde, so lautet die Standardantwort: Studieren, um es zu etwas zu bringen.