Arbeitsblatt: Der kleine Löwe und das Zebra

Material-Details

Lesetext mit allerlei Aufgaben im Bereich Grammatik, Rechtschreibung, Texte schaffen und Textverständnis
Deutsch
Gemischte Themen
5. Schuljahr
8 Seiten

Statistik

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17.04.2014

Autor/in

Reinhard Zengaffinen
Land: Schweiz
Registriert vor 2006

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Textauszüge aus dem Inhalt:

Dieses Dossier gehört: Der kleine Löwe und das Zebra Es war einmal ein kleiner Löwe. Er hatte grüne Augen, einen runden Kopf mit einer lustigen gelben Mähne, rosige Pfötchen und eine prächtige Quaste am Schwanz. Er lebte mit seiner Mutter, einer riesigen, wilden Löwin im Busch, am Rande einer grossen Wüste. Dort hatte sie ihm ein weiches Lager bereitet, darauf kugelte er herum und spielte mit Palmenblättern und seinem Schwanzzottel. Sonst hatte er nichts zum Spielen, und darum langweilte er sich oft. Seine Mutter liess ihn viel allein und schlich im Busch umher auf der Jagd nach Antilopen und andern Tieren. Sie fing alles, was sie nur erwischen konnte, frass sich satt und brachte dem kleinen Löwen ein paar Fleischbrocken ins Nest. Eines Tages erspähte die Löwenmutter ein kleines Zebra mit einem rosigen Näschen und kleinen spitzigen Öhrchen. Es war seiner Mutter davongelaufen und stand nun ganz allein vor der riesigen Löwin. Seine Beinchen zitterten so vor Schreck, dass es nicht mehr weglaufen konnte und wie tot umfiel. Das ist ein Nachtessen für meinen Sohn!, knurrte die Lewin. Sie packte das kleine Zebra mit ihrem grossen Maul und trug es heim. Hier bring ich dir dein Nachtessen, sagte sie zu dem kleinen Löwen. Iss brav und schlaf nachher schön ein! lch gehe noch einmal fort und fang mir selber etwas. lch hab einen grässlichen Hunger, uuuaaah! Sie brüllte und war im Wald verschwunden. Das ist aber ein seltsames Nachtessen gestreift!, dachte der kleine Löwe. Er schnupperte an dem Zebra herum, besah sich die lustigen schwarzen Streifen und schnappte nach einem der spitzigen Öhrchen. In diesem Augenblick erwachte das Zebra aus seiner Ohnmacht. Erschrocken schaute es den Löwen an und bettelte: Bitte, bitte, friss mich nicht ich hab solche Angst bitte, bitte, friss mich nicht! 1 Das kleine Zebra fing so herzzerbrechend an zu schluchzen, dass der kleine Löwe vor Iauter Erbarmen mitweinte. Darauf wischte er zuerst dem Zebra und dann sich selber mit seiner Schwanzquaste die Tränen ab und sagte: Hab keine Angst, ich fresse dich nicht, wenn du es nicht gern hast. lch habe nicht gewusst, dass du lebendig bist. Oh, vielen Dank!, seufzte das Zebra erleichtert. Dann will ich dein Freund sein und dir alle Spiele zeigen, die ich weiss. Kannst du tschutten? Nein? lch zeig es dir. Hast du einen Ball? auch nicht? Oh, schau, da ist eine Kokosnuss, das geht auch. Jetzt stelle ich mich zwischen diese beiden Sträucher, du stellst dich zu jenem Baum, dann kicke ich dir die Kokosnuss zu, und du rufst Tor oder Goal! Nachher kickst du mir die Nuss wieder zurück und ich rufe Goal. Dem Spiel sagt man Tatsch oder Matsch oder so, ich habe es von meiner Tante Emma gelernt, die war früher beim Zirkus. Nun spielten das Zebra und der kleine Löwe miteinander Fussball. Beide schrien die ganze Zeit: Goal, Goal! Sie machten einen solchen Lärm, dass die andern Tiere von überall näher kamen, um zuzuschauen. Ein Dutzend Affen hockten auf den Bäumen und keckerten: Goal, Goal! Ein grosser Papagei schaukelte sich auf den Ästen. Er schnarrte: Goal, Goal!, bis er stockheiser war. Später spielten sie Verstecken und Schlingpflanzenseilhüpfen. Als die Löwenmutter nach Hause kam, rief der kleine Löwe ihr zu: Denk nur, Mami, das gestreifte Nachtessen ist noch ganz lebendig, es kann reden und hat mir lustige Spiele gezeigt. Jetzt habe ich endlich einen Freund. Wir wollen immer zusammenbleiben. Da wurde die alte Löwin schrecklich wütend und brüllte: Schämst du dich nicht, wenn das dein Vater wüsste! Ein Löwe, der ein Zebra zum Freund hat. Zebras sind zum Fressen da und nicht zum Spielen, du dummer, kleiner Kerl. Dieses Abendbrot wird gefressen mit Rumpf und Stumpf, gestreift oder nicht gestreift sonst fresse ich euch beide morgen zum Frühstück. lch will dich lehren, ein richtiger Löwe zu werden! Zornig fletschte sie die Zähne, gab ihm einen Schlag mit der Tatze und war im Busch verschwunden. Das Zebra bekam vor Schreck eine ganz weisse Nasenspitze. Zuerst war der kleine Löwe auch ziemlich erschrocken, dann aber schüttelte er seine Mähne und stampfte auf den Boden: Hab keine Angst, ich fress dich nicht nie du bist mein Freund, lass uns weglaufen! So liefen sie weg. Sie liefen die ganze Nacht, den ganzen Tag und noch eine Nacht und noch einen Tag. Aber dann konnte der kleine Löwe auf einmal nicht mehr weiter. Seit Tagen hatte er nichts mehr gefressen. Er legte sich unter eine Palme und seufzte: lch hab so Hunger ich glaube, ich muss sterben. Das Zebra holte die schönsten Blätter und die zartesten Gräser herbei, die es finden konnte, aber davon bekam der kleine Löwe nur Bauchweh. Ein Löwenmagen ist eben nicht für Blätter eingerichtet. Als das kleine Zebra seinen Freund so matt und hungrig daliegen sah, flüsterte es ihm zu: Friss mich nur, dann wirst du wieder stark und kannst ein richtiger Löwe werden, ich habe jetzt gar keine Angst mehr! Aber der Löwe schüttelte den Kopf: Lieber will ich sterben, als dich fressen! Nun wussten sich die beiden keinen Rat mehr, darum begannen sie laut zu schluchzen. 2 Als später der Vollmond aufging und auf die Erde hinunter sah, wäre er vor Staunen fast vom Himmel gefallen: Jetzt schau einmal, Christkind! So etwas habe ich, solange ich leuchte, noch nie gesehen da liegen sich ein Löwe und ein Zebra in den Pfoten und weinen alle beide herzzerbrechend. Das Christkind sah die beiden, breitete seine Flügel aus und schwebte zu ihnen hinunter. Plötzlich stand es vor ihnen und lächelte sie an. Natürlich wussten weder der Löwe noch das Zebra, wer da vor ihnen stand, aber es war das Schönste, was sie je gesehen hatten. Es wurde ihnen ganz Ieicht ums Herz, und sie erzählten dem Christkind ihren Kummer. Das Christkind dachte ein bisschen nach, dann lächelte es: lch kann euch beiden helfen, ich verwandle euch in einen Stofflöwen und ein Stoffzebra. Stofftiere haben keinen Hunger, und ihr könnt dann immer zusammenbleiben. Nun legte es dem Zebra und dem Löwen die Hand auf den Kopf, und da sind die beiden ganz klein geworden und haben ausgesehen wie aus Stoff. Bald darauf bekam das Christkind einen Brief, darin stand: Lipes Chrischtkind, ich wüntsche mir vür meine Arche Noa ein Leu und ein Zepra. Fiele Grüsse fon Andreas Bald danach, am Heiligen Abend, lagen das Zebra und der Löwe unter einem wunderschönen Weihnachtsbaum in einer grossen Stube. Die Kinder kamen herein und jauchzten: Oh, der schöne Löwe, je, das herzige Zebra. Die sind ja fast wie lebendig! In der Nacht, als alles im Hause schlief, rückten das Zebra und der Löwe ganz nahe zusammen und fingen an zu plaudern. Sie erzählten sich von der Wüste, vom Urwald, von den Affen und Papageien, und wie schrecklich es war, als der kleine Löwe das Zebra fressen sollte. Die beiden Tiere durften noch lange glücklich beisammen bleiben und miteinander plaudern, aber nur, wenn niemand zuhörte. Textverständnis: Beantworte die Fragen in kleinen, schönen Sätzen. 1. In was für einer Gegend lebte der kleine Löwe? 2. Was hatte das kleine Zebra angestellt, dass es plötzlich allein vor der riesigen Löwin stand? 3. Warum fand der kleine Löwe das Zebra so seltsam? 3 4. Warum liess der Löwe das Zebra am Leben? 5. Welche Spiele zeigte das Zebra dem Löwen? 6. Wie reagierte die Löwenmutter, als der kleine Löwe von seinem neuen Freund erzählte? 7. Warum bekam der kleine Löwe von den Blättern und Sträuchern Bauchweh? 8. Kannst du den Brief an das Christkind fehlerfrei aufschreiben? 9. Warum hat das Christkind Stofftiere aus den beiden gemacht? 10. Worüber plauderten der Löwe und das Zebra, wenn sie alleine waren? 4 Schreibe den folgenden Satz in die verlangten Zeiten. Es war einmal ein kleiner Löwe. Präsens: Präteritum: Perfekt: Plusquamperfekt: Futur: Verwandle die folgenden Nomen in Verben die Nacht die der Freund der Rat das Haus die Gräser das Frühstück der Kopf Bestimme die grammatische Zeit Das Zebra holte die schönsten Blätter. Da sind die beiden ganz klein geworden. Die sind ja fast wie lebendig. So etwas habe ich noch nie gesehen. 5 Streifen Ich werde nie mehr Angst haben. Das Christkind hatte lange nachgedacht. Schreibe einen Satz aus der Geschichte in folgenden Zeiten auf. Präteritum: Präsens: Perfekt: Plusquamperfekt: Bestimme die Wortarten. Markiere die Verben blau, die Nomen braun und die Adjektive gelb. Es war einmal ein kleiner Löwe. Er hatte grüne Augen, einen runden Kopf mit einer lustigen gelben Mähne, rosige Pfötchen und eine prächtige Quaste am Schwanz. Er lebte mit seiner Mutter, einer riesigen, wilden Löwin im Busch, am Rande einer grossen Wüste. Dort hatte sie ihm ein weiches Lager bereitet, darauf kugelte er herum und spielte mit Palmenblättern und seinem Schwanzzottel. Direkte Rede: Schreibe die Sätze mit einer passenden Anführung und den richtigen Zeichen auf. OH VIELEN DANK DANN WILL ICH DEIN FREUND SEIN UND DIR ALLE SPIELE ZEIGEN DIE ICH WEISS 6 HAB KEINE ANGST ICH FRESS DICH NICHT DU BIST MEIN FREUND LASS UNS WEGLAUFEN Trenne die Wörter, so oft es geht. davongelaufen_ Nachtessen Palmenblätter Löwenmutter Tatze Kokosnüsse Steigere die folgenden Adjektive lustig wild rund Schreibe eine kurze Zusammenfassung der Geschichte auf. Achte dabei auf folgende Punkte: • Ich schreibe die Wörter richtig auf. • Das Verb sagen kann ich durch treffendere Verben ersetzen, ebenso das Verb gehen. • Am Satzanfang vermeide ich das Wort Dann • In jedem Satz versuche ich ein Adjektiv einzubauen. • Die Geschichte schreibe ich im Präteritum auf. 7 8 9